Die natürliche Verhütung, auch natürliche Familienplanung genannt, kommt ganz ohne Pillen, Kondome, Nebenwirkungen und Co. aus. Um trotzdem vor einer Schwangerschaft geschützt zu sein, setzen sich Partner intensiv mit ihren Körpern auseinander, um so die fruchtbaren Tage zu ermitteln.
Als natürliche Verhütung gibt es verschiedene Methoden – die einen mehr, die anderen weniger sicher. Hier findest du die bekanntesten und außerdem hilfreiche Informationen darüber, wie natürliche Verhütung funktioniert.
Steckbrief
Pearl-Index: 9
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: gratis (per App oder mit einem Taschenkalender)
Im Rahmen der Kalendermethode, oder auch Knaus-Ogino-Methode, werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus errechnet.
Ehe die Kalendermethode tatsächlich eingesetzt werden kann, sind Frauen dazu angehalten, über sechs Monate lang ihre Zyklen zu dokumentieren.
Anschließend wird der längste und der kürzeste Zyklus ermittelt: Diese beiden Werte dienen zur Berechnung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Sex ist unter Anwendung dieses natürlichen Verhütungsmittels nur an den errechneten unfruchtbaren Zyklustagen erlaubt.
Die Kalendermethode gilt als nicht zuverlässig, da sie nur rein rechnerisch die Zeit ermittelt, in der Paare Sex haben können, ohne eine Schwangerschaft befürchten zu müssen.
Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist: Unter Anwendung der Kalendermethode werden 9 von 100 sexuell aktiven Frauen innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger.
Vorteile der natürlichen Verhütung
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostengünstig
Nachteile der natürlichen Verhütung
lange Vorbereitungszeit
unzuverlässig
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Der Zyklus der Frau ist kein mechanisches Uhrwerk und nur schwer berechenbar. Der Eisprung kann früh, mittig oder spät im Zyklus stattfinden und ist daher nicht mit Sicherheit vorhersagbar.
Hinzu kommt: Spermien können mehrere Tage im Körper der Frau überleben. Wird dies nicht berücksichtigt und findet mehrere Tage vor dem Eisprung ungeschützter Sex statt, besteht ein Schwangerschaftsrisiko.
Steckbrief:
Pearl-Index: 3-5
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: gratis
Die Billings-Methode, oder auch Zervixschleim-Methode, zielt darauf ab, den Eisprung festzustellen und damit fruchtbare und unfruchtbare Tage zu definieren.
Auf einem Tupfer überprüft die Frau Farbe und Beschaffenheit des Schleims. Dieser Schleim wird Zervixschleim genannt und tritt aus dem Muttermund aus.
Frauen, die die Billings-Methode zur natürlichen Verhütung nutzen wollen, müssen täglich den Muttermundschleim beobachten und testen: Kurz vor der Ovulation und damit an den fruchtbarsten Tagen im Zyklus wird der Ausfluss immer flüssiger, klarer und zieht schließlich Fäden, wenn er zwischen den Fingern gerieben wird – er ist zu dieser Zeit “spinnbar”.
Nach dem Eisprung ist der Zervixschleim hingegen eher leicht trüb und von einer etwas zäheren Konsistenz – er bildet eine Art Pfropfen im Muttermund, wodurch es Spermien von Natur aus schwerer haben, in die Gebärmutter zu gelangen.
Wichtig: Der Zervixschleim sollte niemals im Erregungszustand untersucht werden, da er sich dadurch verändert und keinen Aufschluss über fruchtbare oder unfruchtbare Tage gibt.
Laut Pearl-Index werden pro Jahr 3 bis 5 von insgesamt 100 Frauen, die die Billings-Methode als Verhütungsmethode ihrer Wahl angewandt haben, schwanger. Damit gilt die Zervixschleim-Methode allein angewendet als nicht sicher genug.
Vorteile
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostenfrei
Nachteile
Voraussetzung: ständige und regelmäßige Kontrolle des Schleims
unzuverlässig
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Liegt eine Genitalerkrankung vor, ist kein Verlass auf die Billings-Methode. Denn dann kommt es in der Regel vermehrt zu Ausfluss und es fällt schwer, den Zervixschleim einer bestimmten Phase vor oder nach dem Eisprung zuzuordnen.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,8-3
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: 3-80 Euro einmalig (Thermometer mit zwei Nachkommastellen oder spezieller Computer zur Dokumentation)
Die Temperaturmethode – oder auch Basaltemperaturmethode – ist eine weitere Möglichkeit der natürlichen Verhütung. Durch die Messung der morgendlichen Temperatur werden die unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung ermittelt.
Während eines Zyklus weist die Körpertemperatur jeder Frau typische Schwankungen auf. So ist die Temperatur von der Periode bis zum Eisprung eher niedrig, während sie zwei Tage nach dem Eisprung um einige Zehntelgrade bis zu einem halben Grad ansteigt. Bis kurz vor der nächsten Monatsblutung hat die Frau weiterhin eine erhöhte Temperatur.
Jeden Morgen müssen kurz nach dem Aufstehen die Körpertemperatur gemessen und die Werte sorgfältig dokumentiert werden – die Temperatur sollte immer an der gleichen Stelle, oral, vaginal oder rektal, sowie idealerweise zur selben Zeit mit demselben Thermometer gemessen werden. Häufig wird zur Temperaturmessung auch ein spezieller Computer verwendet.
Die Basaltemperaturmethode gilt im Vergleich zu anderen natürlichen Verhütungsmethoden als recht zuverlässig. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,8 und 3, was bedeutet, dass pro Jahr 0,8 bis 3 von 100 sexuell aktiven Frauen, die die Temperaturmethode nutzen, schwanger werden.
Vorteile
relativ zuverlässig
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostenfrei
Nachteile
abhängig von einem regelmäßigen Zyklus
erfordert viel Disziplin (Messung immer zur gleichen Zeit)
Krankheiten (Fieber) verfälschen die Ergebnisse
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Der Zyklus einer Frau kann schwanken und ist leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen – etwa durch Stress, Medikamente oder Alkoholkonsum. Wird die Temperaturmessung einmal vergessen und erst nach dem Aufstehen nachgeholt, ist das Ergebnis nicht mehr aussagekräftig und kann falsch gedeutet werden.
Dasselbe kann beispielsweise auch bei einer Erkältung mit erhöhter Temperatur passieren: Die Frau kann dann irrtümlich davon ausgehen, dass ihr Eisprung bereits erfolgt ist, während er tatsächlich noch bevorsteht.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,4-2,3
Geeignet für: Paare, für die eine Schwangerschaft kein Problem oder sogar wünschenswert wäre
Kosten: 3-80 Euro einmalig (Thermometer mit zwei Nachkommastellen oder spezieller Computer zur Dokumentation)
Bei Anwendung der symptothermalen Methode werden die Temperatur- und die Billings-Methode kombiniert. Durch die Beobachtung der Aufwachtemperatur und des Muttermundschleims werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau ermittelt.
Durch die Schleimbeobachtung kann festgestellt werden, wann der Eisprung stattfindet – die Messung der Basaltemperatur hingegen gibt Aufschluss darüber, wann der Eisprung vorüber ist und die unfruchtbare Phase beginnt.
Wie sicher die symptothermale Methode ist, ist auch eine Frage der konsequenten und disziplinierten Anwendung. Wenn Paare tatsächlich nur an den sicher unfruchtbar ermittelten Tagen Sex haben, gilt die Methode als recht zuverlässig.
Der Pearl-Index der symptothermalen Methode wird mit 0,4 bis 2,3 angegeben. Je niedriger dieser Wert ist, desto sicherer ist eine Verhütungsmethode. Paare, die die symptothermale Methode nutzen, sollten diese jedoch gründlich erlernen.
Vorteile
bei richtiger Anwendung ziemlich zuverlässig
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostengünstig
Nachteile
erfordert viel Disziplin
Krankheiten können die Ergebnisse verfälschen
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Die Zuverlässigkeit der gemessenen Temperaturen kann durch Infektionen, Alkohol, Stress, lange Flugreisen oder Schlafmangel beeinträchtigt werden. Medikamente können zudem die Beschaffenheit des Zervixschleims beeinflussen. So kann es sein, dass von falschen Ergebnissen ausgegangen wird und an den fruchtbaren Tagen keine Verhütung stattfindet.
Steckbrief:
Pearl-Index: 2
Geeignet für: Paare, die gerade Nachwuchs bekommen haben und deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist
Kosten: gratis
Jedes Mal, wenn eine Mutter ihr Baby an die Brust legt und stillt, wird im Körper das Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Dieses regt einerseits die Produktion der Muttermilch an und schränkt andererseits die Aktivität der Eierstöcke ein, wodurch eine Reifung der Follikel und der Eisprung unterdrückt werden. Die Frau wird also in ihrer Fruchtbarkeit eingeschränkt.
Stillen bietet nur unter der Einhaltung bestimmter Voraussetzungen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft: Die Frau muss voll stillen und darf während dieser Zeit nicht zufüttern.
Das bedeutet, dass sie mindestens sechsmal innerhalb von 24 Stunden und damit mindestens 80 Minuten täglich stillen muss – die Stillpausen dürfen nicht zu lang sein, denn nur so kann der empfängnisverhütende Prolaktinspiegel aufrechterhalten werden. Außerdem ist es wichtig, dass die erste Periode nach der Schwangerschaft noch nicht stattgefunden hat.
Stillen ist kein Verhütungsmittel im klassischen Sinne. Zwar wird unter Einhaltung der wichtigen Voraussetzungen der Eisprung mit großer Wahrscheinlichkeit unterdrückt, dennoch bietet regelmäßiges Stillen keinen absolut sicheren Empfängnisschutz.
Der Pearl-Index liegt unter diesen Umständen bei immerhin 2 – das bedeutet, dass die Still-Methode zur natürlichen Verhütung bei 2 von 100 Frauen pro Jahr zu einer ungewollten Schwangerschaft führt.
Vorteile
Verhütung auf Basis natürlicher Hormone
kostenfrei
Nachteile
Voraussetzung: sehr regelmäßiges Stillen
Sicherheit abhängig vom Trinkverlangen des Kindes
Zeitpunkt des ersten Eisprungs nach der Schwangerschaft ist nicht vorhersehbar
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Es lässt sich nie mit absoluter Sicherheit sagen, wann die erste Ovulation nach der Geburt tatsächlich stattfindet und damit das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft wieder steigt.
Nach einigen Monaten nimmt die Intensität und Häufigkeit des Stillens üblicherweise ab, der Prolaktinspiegel sinkt und es reift wieder eine Eizelle heran – auch wenn das Baby begleitend zur ersten festen Nahrung noch weiter gestillt wird.
Den Zeitpunkt dieses ersten Eisprungs genau zu erkennen, ist annähernd unmöglich. Hat die Frau dann ungeschützten Sex, kann sie schnell wieder schwanger werden.
Steckbrief:
Pearl-Index: 4-30
Geeignet für: Paare, für die Nachwuchs ok wäre
Kosten: gratis
Coitus Interruptus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie “unterbrochener Geschlechtsverkehr”: Bei perfekter Durchführung gelangt kein Sperma in die Scheide der Frau – und es kann keine Befruchtung stattfinden.
Für diese Art der natürlichen Verhütung werden keinerlei Hilfsmittel benötigt: Der Mann zieht kurz vor der Ejakulation seinen Penis aus der Frau zurück, sodass der Samenerguss außerhalb der Scheide stattfindet.
Allerdings sind für den Coitus Interruptus ein gutes Körpergefühl sowie reichlich Übung und Disziplin Voraussetzung: Gerade unerfahrene, junge Männer haben oftmals Schwierigkeiten, ihren Orgasmus und damit den Zeitpunkt des Samenergusses zu steuern und rechtzeitig einen “Rückzieher” zu machen. Deshalb ist dieses Vorhaben äußerst unsicher – von unsexy gar nicht zu sprechen.
Der Coitus Interruptus gilt streng genommen nicht als echte Verhütungsmethode. Anwendern wird dringend davon abgeraten, sich auf diese Art der natürlichen Verhütung zu verlassen. Noch vor der eigentlichen Ejakulation können sogenannte Lusttropfen aus dem Penis austreten, die bereits Spermien enthalten. Laut Pearl-Index werden 4 bis 30 von insgesamt 100 Frauen pro Jahr trotz Anwendung dieser “Verhütungsmethode” schwanger.
Vorteile
kostengünstig (sofern es zu keiner Schwangerschaft kommt)
Nachteile
sehr risikoreich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Welche Panne beim Coitus Interruptus passieren kann, liegt auf der Hand: Der Mann schafft es in vielen Fällen nicht, sich rechtzeitig zurückzuziehen – oder das Paar bedenkt nicht, dass bereits vor dem Samenerguss einzelne Spermien mit dem Lusttropfen austreten können.
Nach jedem ungeschützten Sex sollte daher eine Apotheke aufgesucht werden, denn die Pille Danach kann in vielen Fällen eine ungewollte Schwangerschaft noch verhindern.
Steckbrief
Pearl-Index: 9
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: gratis (per App oder mit einem Taschenkalender)
Im Rahmen der Kalendermethode, oder auch Knaus-Ogino-Methode, werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus errechnet.
Ehe die Kalendermethode tatsächlich eingesetzt werden kann, sind Frauen dazu angehalten, über sechs Monate lang ihre Zyklen zu dokumentieren.
Anschließend wird der längste und der kürzeste Zyklus ermittelt: Diese beiden Werte dienen zur Berechnung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Sex ist unter Anwendung dieses natürlichen Verhütungsmittels nur an den errechneten unfruchtbaren Zyklustagen erlaubt.
Die Kalendermethode gilt als nicht zuverlässig, da sie nur rein rechnerisch die Zeit ermittelt, in der Paare Sex haben können, ohne eine Schwangerschaft befürchten zu müssen.
Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist: Unter Anwendung der Kalendermethode werden 9 von 100 sexuell aktiven Frauen innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger.
Vorteile der natürlichen Verhütung
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostengünstig
Nachteile der natürlichen Verhütung
lange Vorbereitungszeit
unzuverlässig
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Der Zyklus der Frau ist kein mechanisches Uhrwerk und nur schwer berechenbar. Der Eisprung kann früh, mittig oder spät im Zyklus stattfinden und ist daher nicht mit Sicherheit vorhersagbar.
Hinzu kommt: Spermien können mehrere Tage im Körper der Frau überleben. Wird dies nicht berücksichtigt und findet mehrere Tage vor dem Eisprung ungeschützter Sex statt, besteht ein Schwangerschaftsrisiko.
Steckbrief:
Pearl-Index: 3-5
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: gratis
Die Billings-Methode, oder auch Zervixschleim-Methode, zielt darauf ab, den Eisprung festzustellen und damit fruchtbare und unfruchtbare Tage zu definieren.
Auf einem Tupfer überprüft die Frau Farbe und Beschaffenheit des Schleims. Dieser Schleim wird Zervixschleim genannt und tritt aus dem Muttermund aus.
Frauen, die die Billings-Methode zur natürlichen Verhütung nutzen wollen, müssen täglich den Muttermundschleim beobachten und testen: Kurz vor der Ovulation und damit an den fruchtbarsten Tagen im Zyklus wird der Ausfluss immer flüssiger, klarer und zieht schließlich Fäden, wenn er zwischen den Fingern gerieben wird – er ist zu dieser Zeit “spinnbar”.
Nach dem Eisprung ist der Zervixschleim hingegen eher leicht trüb und von einer etwas zäheren Konsistenz – er bildet eine Art Pfropfen im Muttermund, wodurch es Spermien von Natur aus schwerer haben, in die Gebärmutter zu gelangen.
Wichtig: Der Zervixschleim sollte niemals im Erregungszustand untersucht werden, da er sich dadurch verändert und keinen Aufschluss über fruchtbare oder unfruchtbare Tage gibt.
Laut Pearl-Index werden pro Jahr 3 bis 5 von insgesamt 100 Frauen, die die Billings-Methode als Verhütungsmethode ihrer Wahl angewandt haben, schwanger. Damit gilt die Zervixschleim-Methode allein angewendet als nicht sicher genug.
Vorteile
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostenfrei
Nachteile
Voraussetzung: ständige und regelmäßige Kontrolle des Schleims
unzuverlässig
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Liegt eine Genitalerkrankung vor, ist kein Verlass auf die Billings-Methode. Denn dann kommt es in der Regel vermehrt zu Ausfluss und es fällt schwer, den Zervixschleim einer bestimmten Phase vor oder nach dem Eisprung zuzuordnen.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,8-3
Geeignet für: Paare, die sich grundsätzlich Kinder wünschen
Kosten: 3-80 Euro einmalig (Thermometer mit zwei Nachkommastellen oder spezieller Computer zur Dokumentation)
Die Temperaturmethode – oder auch Basaltemperaturmethode – ist eine weitere Möglichkeit der natürlichen Verhütung. Durch die Messung der morgendlichen Temperatur werden die unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung ermittelt.
Während eines Zyklus weist die Körpertemperatur jeder Frau typische Schwankungen auf. So ist die Temperatur von der Periode bis zum Eisprung eher niedrig, während sie zwei Tage nach dem Eisprung um einige Zehntelgrade bis zu einem halben Grad ansteigt. Bis kurz vor der nächsten Monatsblutung hat die Frau weiterhin eine erhöhte Temperatur.
Jeden Morgen müssen kurz nach dem Aufstehen die Körpertemperatur gemessen und die Werte sorgfältig dokumentiert werden – die Temperatur sollte immer an der gleichen Stelle, oral, vaginal oder rektal, sowie idealerweise zur selben Zeit mit demselben Thermometer gemessen werden. Häufig wird zur Temperaturmessung auch ein spezieller Computer verwendet.
Die Basaltemperaturmethode gilt im Vergleich zu anderen natürlichen Verhütungsmethoden als recht zuverlässig. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,8 und 3, was bedeutet, dass pro Jahr 0,8 bis 3 von 100 sexuell aktiven Frauen, die die Temperaturmethode nutzen, schwanger werden.
Vorteile
relativ zuverlässig
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostenfrei
Nachteile
abhängig von einem regelmäßigen Zyklus
erfordert viel Disziplin (Messung immer zur gleichen Zeit)
Krankheiten (Fieber) verfälschen die Ergebnisse
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Der Zyklus einer Frau kann schwanken und ist leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen – etwa durch Stress, Medikamente oder Alkoholkonsum. Wird die Temperaturmessung einmal vergessen und erst nach dem Aufstehen nachgeholt, ist das Ergebnis nicht mehr aussagekräftig und kann falsch gedeutet werden.
Dasselbe kann beispielsweise auch bei einer Erkältung mit erhöhter Temperatur passieren: Die Frau kann dann irrtümlich davon ausgehen, dass ihr Eisprung bereits erfolgt ist, während er tatsächlich noch bevorsteht.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,4-2,3
Geeignet für: Paare, für die eine Schwangerschaft kein Problem oder sogar wünschenswert wäre
Kosten: 3-80 Euro einmalig (Thermometer mit zwei Nachkommastellen oder spezieller Computer zur Dokumentation)
Bei Anwendung der symptothermalen Methode werden die Temperatur- und die Billings-Methode kombiniert. Durch die Beobachtung der Aufwachtemperatur und des Muttermundschleims werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau ermittelt.
Durch die Schleimbeobachtung kann festgestellt werden, wann der Eisprung stattfindet – die Messung der Basaltemperatur hingegen gibt Aufschluss darüber, wann der Eisprung vorüber ist und die unfruchtbare Phase beginnt.
Wie sicher die symptothermale Methode ist, ist auch eine Frage der konsequenten und disziplinierten Anwendung. Wenn Paare tatsächlich nur an den sicher unfruchtbar ermittelten Tagen Sex haben, gilt die Methode als recht zuverlässig.
Der Pearl-Index der symptothermalen Methode wird mit 0,4 bis 2,3 angegeben. Je niedriger dieser Wert ist, desto sicherer ist eine Verhütungsmethode. Paare, die die symptothermale Methode nutzen, sollten diese jedoch gründlich erlernen.
Vorteile
bei richtiger Anwendung ziemlich zuverlässig
Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper/der eigenen Fruchtbarkeit
kostengünstig
Nachteile
erfordert viel Disziplin
Krankheiten können die Ergebnisse verfälschen
ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen möglich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Die Zuverlässigkeit der gemessenen Temperaturen kann durch Infektionen, Alkohol, Stress, lange Flugreisen oder Schlafmangel beeinträchtigt werden. Medikamente können zudem die Beschaffenheit des Zervixschleims beeinflussen. So kann es sein, dass von falschen Ergebnissen ausgegangen wird und an den fruchtbaren Tagen keine Verhütung stattfindet.
Steckbrief:
Pearl-Index: 2
Geeignet für: Paare, die gerade Nachwuchs bekommen haben und deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist
Kosten: gratis
Jedes Mal, wenn eine Mutter ihr Baby an die Brust legt und stillt, wird im Körper das Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Dieses regt einerseits die Produktion der Muttermilch an und schränkt andererseits die Aktivität der Eierstöcke ein, wodurch eine Reifung der Follikel und der Eisprung unterdrückt werden. Die Frau wird also in ihrer Fruchtbarkeit eingeschränkt.
Stillen bietet nur unter der Einhaltung bestimmter Voraussetzungen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft: Die Frau muss voll stillen und darf während dieser Zeit nicht zufüttern.
Das bedeutet, dass sie mindestens sechsmal innerhalb von 24 Stunden und damit mindestens 80 Minuten täglich stillen muss – die Stillpausen dürfen nicht zu lang sein, denn nur so kann der empfängnisverhütende Prolaktinspiegel aufrechterhalten werden. Außerdem ist es wichtig, dass die erste Periode nach der Schwangerschaft noch nicht stattgefunden hat.
Stillen ist kein Verhütungsmittel im klassischen Sinne. Zwar wird unter Einhaltung der wichtigen Voraussetzungen der Eisprung mit großer Wahrscheinlichkeit unterdrückt, dennoch bietet regelmäßiges Stillen keinen absolut sicheren Empfängnisschutz.
Der Pearl-Index liegt unter diesen Umständen bei immerhin 2 – das bedeutet, dass die Still-Methode zur natürlichen Verhütung bei 2 von 100 Frauen pro Jahr zu einer ungewollten Schwangerschaft führt.
Vorteile
Verhütung auf Basis natürlicher Hormone
kostenfrei
Nachteile
Voraussetzung: sehr regelmäßiges Stillen
Sicherheit abhängig vom Trinkverlangen des Kindes
Zeitpunkt des ersten Eisprungs nach der Schwangerschaft ist nicht vorhersehbar
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Es lässt sich nie mit absoluter Sicherheit sagen, wann die erste Ovulation nach der Geburt tatsächlich stattfindet und damit das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft wieder steigt.
Nach einigen Monaten nimmt die Intensität und Häufigkeit des Stillens üblicherweise ab, der Prolaktinspiegel sinkt und es reift wieder eine Eizelle heran – auch wenn das Baby begleitend zur ersten festen Nahrung noch weiter gestillt wird.
Den Zeitpunkt dieses ersten Eisprungs genau zu erkennen, ist annähernd unmöglich. Hat die Frau dann ungeschützten Sex, kann sie schnell wieder schwanger werden.
Steckbrief:
Pearl-Index: 4-30
Geeignet für: Paare, für die Nachwuchs ok wäre
Kosten: gratis
Coitus Interruptus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie “unterbrochener Geschlechtsverkehr”: Bei perfekter Durchführung gelangt kein Sperma in die Scheide der Frau – und es kann keine Befruchtung stattfinden.
Für diese Art der natürlichen Verhütung werden keinerlei Hilfsmittel benötigt: Der Mann zieht kurz vor der Ejakulation seinen Penis aus der Frau zurück, sodass der Samenerguss außerhalb der Scheide stattfindet.
Allerdings sind für den Coitus Interruptus ein gutes Körpergefühl sowie reichlich Übung und Disziplin Voraussetzung: Gerade unerfahrene, junge Männer haben oftmals Schwierigkeiten, ihren Orgasmus und damit den Zeitpunkt des Samenergusses zu steuern und rechtzeitig einen “Rückzieher” zu machen. Deshalb ist dieses Vorhaben äußerst unsicher – von unsexy gar nicht zu sprechen.
Der Coitus Interruptus gilt streng genommen nicht als echte Verhütungsmethode. Anwendern wird dringend davon abgeraten, sich auf diese Art der natürlichen Verhütung zu verlassen. Noch vor der eigentlichen Ejakulation können sogenannte Lusttropfen aus dem Penis austreten, die bereits Spermien enthalten. Laut Pearl-Index werden 4 bis 30 von insgesamt 100 Frauen pro Jahr trotz Anwendung dieser “Verhütungsmethode” schwanger.
Vorteile
kostengünstig (sofern es zu keiner Schwangerschaft kommt)
Nachteile
sehr risikoreich
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Welche Panne beim Coitus Interruptus passieren kann, liegt auf der Hand: Der Mann schafft es in vielen Fällen nicht, sich rechtzeitig zurückzuziehen – oder das Paar bedenkt nicht, dass bereits vor dem Samenerguss einzelne Spermien mit dem Lusttropfen austreten können.
Nach jedem ungeschützten Sex sollte daher eine Apotheke aufgesucht werden, denn die Pille Danach kann in vielen Fällen eine ungewollte Schwangerschaft noch verhindern.
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