Als Gel, Creme, Tablette oder Zäpfchen – chemische Verhütungsmittel gibt es in unterschiedlichen Formen und enthalten alle Stoffe, die Spermizide genannt werden. Doch wie funktionieren sie, passen sie zu dir und wie sicher sind sie eigentlich? Antworten auf diese Fragen und eine Übersicht über die verschiedenen Verhütungsmöglichkeiten findest du hier.
Steckbrief:
Pearl-Index: 3-21
Geeignet für: Frauen, die ein schnelles und leicht verfügbares Verhütungsmittel suchen, die die Risiken aber kennen.
Kosten: je nach Präparat 3-12 Euro
Hier erhältlich: frei verkäuflich, zum Beispiel in der Apotheke oder auch online
Chemische Verhütungsmittel können unterschiedliche Wirkstoffe haben:
Präparate mit Spermiziden, die Samenzellen absterben lassen
Präparate mit Milchsäure oder Zitronensäure, die die Beweglichkeit der Samenzellen hemmen und so eine Befruchtung der Eizelle verhindern können
Doppelt wirksame Präparate wie Schaumzäpfchen, Schaumspray oder Verhütungsschwämme: Sie enthalten Spermizide und verhindern, dass Samenzellen durch den Muttermund in die Gebärmutter eindringen können.
Für all diese Präparate gilt: Sie wirken nur für die Dauer EINES Geschlechtsaktes. Für jeden weiteren Geschlechtsverkehr muss ein neues chemisches Verhütungsmittel verwendet werden.
Die Anwendung kann auf zweierlei Arten geschehen: Entweder führt die Frau das Mittel direkt ein oder sie trägt es auf ein anderes Verhütungsmittel auf – etwa auf eine FemCap oder ein Diaphragma. Die Anwendung sollte mindestens zehn Minuten vor dem Sex durchgeführt werden.
Chemische Verhütungsmittel sind eine eher unsichere Form der Empfängnisverhütung – der Pearl-Index liegt zwischen 3 und 21. Das bedeutet, dass unter Berücksichtigung von Anwendungsfehlern pro Jahr 3 bis 21 sexuell aktive Frauen, die chemische Verhütungsmittel nutzen, ungewollt schwanger werden.
Eine größere Sicherheit kann durch die zusätzliche Verwendung einer FemCap oder eines Diaphragmas erzielt werden: Der Pearl-Index sinkt in diesem Fall auf 2 bis 7.
Vorteile von chemischer Verhütung
ohne Hormone
unkomplizierte Beschaffung
Nachteile von chemischen Verhütungsmitteln
eher unsicher
Präparate können Allergien oder unangenehmes Gefühl im Intimbereich auslösen (Brennen, Wärmeentwicklung)
Schleimhäute können geschädigt werden
Geschmack und Geruch werden von einigen Menschen als unangenehm empfunden
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Chemische Verhütungsmittel allein sind bereits bei korrekter Anwendung vergleichsweise unsicher. Sie sind außerdem recht umständlich im Gebrauch, weil für jeden Geschlechtsverkehr ein neues Präparat eingeführt werden muss.
Zudem ist Geduld gefragt: Das Verhütungsmittel wird eine bestimmte Zeit vor dem Sex eingeführt, andernfalls kann es seine Wirkung nicht entfalten und es kommt leicht zu einer Verhütungspanne.