Kupferkette & Kupferball

Du tust dich schwer, jeden Tag an die Einnahme deiner Antibabypille zu denken? Dann könnte die Kupferkette oder der Kupferball das Verhütungsmittel deiner Wahl sein. Die unter dem Markennamen GyneFix® bekannte Kupferkette bietet sich vor allem für junge Frauen an, die noch kein Kind bekommen haben und in einer festen Partnerschaft leben.

Steckbrief:

  • Pearl-Index: 0,1-0,5 Kupferkette, 0,3-0,8 Kupferball

  • Geeignet für: Frauen, die sich möglichst selten Gedanken über Verhütung machen und auch mal spontan Sex haben möchten.

  • Kosten: 200 – 500 Euro (je nach Mittel und Arzt – für 5 Jahre Verhütungsschutz)

Wirkung

Bei der Kupferkette handelt es sich um ein hormonfreies Verhütungsmittel, das den natürlichen Zyklus der Frau nicht beeinflusst: Kleine Kupferröhrchen sind an einem flexiblen Nylonfaden wie zu einer Kette aufgereiht. Die einzelnen Röhrchen sind jeweils etwa fünf Millimeter lang und etwa zwei Millimeter breit.

Der Kupferball besteht ebenfalls aus einem flexiblen Trägerfaden mit kleinen aufgefädelten Kupferkügelchen. Beim Einführen in die Gebärmutterhöhle nimmt der Faden mit den Kügelchen dann die namensgebende Ball-Form an. Im Gegensatz zur Kupferkette muss der Kupferball also nicht mit einem Knoten in der Gebärmutterwand verankert werden.

In ihrer Wirkweise ähneln Kupferkette und Kupferball der Kupferspirale. Die Röhrchen geben nach und nach geringe Mengen Kupferionen ab, die die Spermienbeweglichkeit sowie die Vitalität der Eizelle beeinträchtigen und somit einer Schwangerschaft vorbeugen. Als Vorteil gegenüber der Kupferspirale empfinden viele Frauen den höheren Tragekomfort bei Kupferball und Kupferkette, da beide keine Ecken und Kanten haben. Auch das Einführen ist angenehmer, da der Muttermund für das schmalere Einführröhrchen nicht so stark gedehnt werden muss.

Anwendung

Kupferkette und Kupferball werden gewöhnlich beim Frauenarzt während der Monatsblutung eingesetzt – dann, wenn der Muttermund etwas weicher und weiter ist. Nachdem der Gynäkologe die Gebärmutter mit einer Sonde vermessen hat, wird je nach Größe der Gebärmutter eine Kupferkette mit vier oder mit sechs Kupferelementen gewählt. Mit einem Knoten wird der Nylonfaden der Spirale fest in der Muskulatur der Gebärmutterwand verankert, das Ende des Fadens reicht ein kurzes Stück aus dem Muttermund heraus. Beim ca. 1,5 cm großen Kupferball ist eine Verankerung nicht nötig.

Um Schmerzen beim Einsetzen der Kupferkette so gering wie möglich zu halten, verwendet der Frauenarzt gegebenenfalls Schmerzzäpfchen oder ein lokal wirkendes Betäubungsmittel. Zudem kann ein Mittel zur Erweiterung des Gebärmutterhalses genutzt werden. Einmal eingesetzt, können Kupferkette und Kupferball etwa fünf Jahre liegen und für den nötigen Verhütungsschutz sorgen.

Sicherheit

Der Pearl-Index der Kupferkette liegt zwischen 0,1 und 0,5 – je niedriger dieser Index ist, als desto sicherer gilt eine Methode zur Empfängnisverhütung. Die Kupferkette ist somit ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Beim Kupferball liegt der Pearl-Index zwischen 0,3 und 0,8. Er ist damit geringfügig weniger sicher, zählt aber dennoch zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln.

Vorteile von Kupferkette & Kupferball

  • sichere Verhütungsmethode

  • nach dem Entfernen kann man sofort schwanger werden

  • kann in der Stillzeit angewandt werden

Nachteile von Kupferkette & Kupferball

  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten

  • unter Umständen erhöhtes Infektionsrisiko (Ende der Kupferkette ragt in die Scheide)

Verhütungspannen: Das kann schiefgehen

Aktive Verhütung ist bei Verwendung von Kupferkette und Kupferball in einer festen Beziehung, in der beide Partner gesund sind, nicht erforderlich. Entsprechend besteht kaum das Risiko einer Verhütungspanne. Kupferkette und -ball können jedoch, wie auch die Spirale, in einzelnen Fällen vom Körper wieder ausgestoßen werden, sodass der Verhütungsschutz dann nicht mehr gegeben ist. Beide Verhütungsmittel sollten daher auf jeden Fall von einem Arzt eingesetzt werden, der darin Erfahrung hat.

Geeignet für

Junge Frauen, die noch kein Kind bekommen haben und in einer festen Partnerschaft leben, sind mit Kupferkette und Kupferball gut beraten: Während des gesamten Wirkungszeitraums müssen sie sich nicht weiter um die Verhütung kümmern. Allerdings können beide Methoden die Periode verstärken. Nicht geeignet sind sie für Frauen mit einer Kupferallergie oder häufig wechselnden Sexualpartnern.

Weitere Möglichkeiten

Eine Alternative bietet die Kupferspirale. Diese ist jedoch vor allem für eine größere Gebärmutter geeignet.

Kosten

Die Kosten für das Legen einer Kupferkette liegen etwa zwischen 200 und 400 Euro, der Kupferball kann mit bis zu 500 Euro geringfügig teurer sein. Wie viel der Frauenarzt oder die Frauenärztin für Voruntersuchung, Einlage und Nachkontrolle verlangt, ist von Praxis zu Praxis unterschiedlich und sollte vorher abgeklärt werden.