Vasektomie

Die Vasektomie, oder auch Sterilisation des Mannes, ist als Verhütungsmethode vor allem für Paare geeignet, die mit ihrer Familienplanung komplett und sicher abgeschlossen haben. Die wichtigsten Infos, die du zur Vasektomie kennen solltest, findest du hier.

Steckbrief:

  • Pearl-Index: 0,1

  • Geeignet für: Paare, die mit der Familienplanung abgeschlossen haben

  • Kosten: 400 bis 500 Euro

  • Hier erhältlich: wird ambulant und unter örtlicher Betäubung von einem Urologen durchgeführt

Wirkung

Bei einer Vasektomie werden beide Samenleiter im Hodensack durchtrennt. So können keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit des Mannes gelangen: Die Befruchtung einer Eizelle ist damit nicht mehr möglich.

Trotz Sterilisation geht die Produktion von Hormonen und Spermien in den Hoden weiter, allerdings werden die Spermien vom Körper unmittelbar wieder abgebaut.

Anwendung/Ablauf

Die Sterilisation beim Mann wird üblicherweise ambulant und unter örtlicher Betäubung in einer urologischen Praxis durchgeführt. Nachdem der Hodensack betäubt wurde, wird er durch zwei kleine Schnitte an der Rückseite geöffnet.

So können die Samenleiter freigelegt werden. Abschließend wird ein etwa ein bis drei Zentimeter langes Stück in der Mitte der Samenleiter abgeklemmt und entfernt.

Je nach Operationsmethode werden die Schnittstellen verödet oder zugenäht. Die Einschnitte im Hodensack werden hingegen mit selbstauflösenden Fäden vernäht. Insgesamt dauert eine Vasektomie etwa 20 bis 60 Minuten.

Vorteile der Vasektomie

  • hat keinen Einfluss auf das Lustempfinden, die Erektionsfähigkeit, den Orgasmus oder Ejakulation

Nachteile der Vasektomie

  • Seelische Probleme können die Folge des Eingriffes sein, da viele Männer Probleme mit dem Gedanken haben, unfruchtbar zu sein.

Bei der Entscheidung zur Sterilisation sollte der Mann gründlich die Vor- und Nachteile des Eingriffes abwägen: Könnten sich die Lebensumstände doch noch einmal ändern – etwa mit einer neuen Partnerin in der Zukunft und einem gemeinsamen Kinderwunsch?

Grundsätzlich lässt sich eine Vasektomie wieder rückgängig machen. Spezialisierte Urologen sind in der Lage, die Samenleiter unter dem Mikroskop wieder zusammenzunähen.

Dieser Eingriff ist jedoch sehr aufwändig und mit hohen Kosten verbunden. Außerdem bietet die Operation keine Garantie dafür, dass der Mann dadurch tatsächlich wieder zeugungsfähig wird.

Ein Mann im Gespräch mit einem Arzt, der ein Clipboard hält
Ein Mann im Gespräch mit einem Arzt, der ein Clipboard hält
Eine ausführliche Beratung beim Urologen ist vor einer Vasektomie unbedingt zu empfehlen. (© 2018 Syda Productions, Shutterstock)
Eine ausführliche Beratung beim Urologen ist vor einer Vasektomie unbedingt zu empfehlen. (© 2018 Syda Productions, Shutterstock)

Verhütungspannen: Das kann schiefgehen

Nach einer Vasektomie muss ein Paar nicht mehr aktiv verhüten, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Trotzdem kann es Pannen geben: In extrem seltenen Fällen kann es zu einer Rekanalisierung kommen, bei der die durchtrennten Samenleiter wieder zusammenwachsen.

Zu beachten ist auch: Nach einer erfolgreichen Vasektomie besteht die Möglichkeit, dass noch mehrere Monate lang befruchtungsfähige Spermien im Ejakulat vorhanden sind, was anfänglich eine zusätzliche Verhütung erforderlich macht.

Männer sollten nach der Sterilisation regelmäßig ihre Samenflüssigkeit kontrollieren lassen.

Kosten

Entscheidet sich ein Mann zu einer Vasektomie, muss er diese in der Regel selbst bezahlen – die Krankenkassen übernehmen die Kosten üblicherweise nicht.