Frauen berichten von ihrer Erfahrung mit der Pille Danach

Obwohl die Pille Danach seit 2015 ohne Rezept in der Apotheke besorgt werden kann, haben einige Frauen unschöne Erfahrungen beim Kauf gemacht. Welche das waren und was sich schnellstmöglich ändern muss, erfährst du hier!

Frau sitzt mit abgestützem Kopf und schaut nachdenklich aus dem Fenster
Frau sitzt mit abgestützem Kopf und schaut nachdenklich aus dem Fenster

Seit 2015 können Frauen die Pille Danach rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Daher sollte man davon ausgehen, dass der Kauf des Medikaments keine große Sache ist – aber von wegen! Einige Frauen haben nun enthüllt, welch unangenehme Erfahrungen sie beim Beschaffen der Pille Danach gemacht haben – und die müssen wirklich nicht sein.

"Nächstes Mal müssen Sie aber aufpassen!"

Die 30-jährige Agatha, deren Namen für ein Gespräch mit “Vice” geändert wurde, gehört zu den Frauen, die eine unschöne Erfahrung beim Kauf der Pille Danach machen mussten. Nach einer Verhütungspanne mit ihrem damaligen Partner musste sie sich das Medikament beschaffen. Zwar sei der Apotheker “sehr nett” gewesen, dennoch musste die junge Frau einen kleinen Seitenhieb einstecken – und das mitten in der Apotheke. “Ein kleines separates Behandlungszimmer wäre mir lieber gewesen. Vor allem, weil dann trotz der Freundlichkeit noch so eine Art Belehrung dazu kam: ‘Nächstes Mal müssen Sie aber bei der Verhütung auspassen!”

Eine ähnliche Erfahrung musste auch die 25-jährige Olivia machen, der beim Sex mit ihrem Freund das Kondom gerissen war. Die gesamte Beratung über fühlte sie sich unwohl. Der Grund: Sie wurde von einer Frau im Alter ihrer Mutter bedient, “die mich während des gesamten Gesprächs sehr strafend ansah.” Ein unausgesprochenes “Wie kann sowas nur passieren?” habe die ganze Zeit im Raum gestanden.

Eine Frau mit dunklen Haaren streckt in einer
Eine Frau mit dunklen Haaren streckt in einer
Keine Frau sollte sich nach einem Beratungsgespräch über die Pille Danach schlecht fühlen. (© 2018 Khosro, Shutterstock)
Keine Frau sollte sich nach einem Beratungsgespräch über die Pille Danach schlecht fühlen. (© 2018 Khosro, Shutterstock)

Offener Umgang mit der Pille Danach

Das Fazit: Agatha und Olivia hatten nach dem Beratungsgespräch ein schlechtes Gewissen – dabei sollten sie das gar nicht haben. Schließlich ist es ihr Körper und sie haben ein Recht darauf, selbstständig Entscheidungen zu treffen, ohne belehrt oder gar verurteilt zu werden. Daher ist es wichtig, dass die Gesellschaft für das Thema Pille Danach sensibilisiert wird.

Kurzum: Eine Verhütungspanne kann jedem passieren! Mit der Pille Danach lässt sich eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Die Pille Danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat wirkt bis kurz vor dem Eisprung – also auch an den beiden fruchtbarsten Tagen der Frau, wenn das Schwangerschaftsrisiko am höchsten ist. Sie wurde speziell für die Notfallverhütung entwickelt.

Dieser Fall zeigt: So geht Beratung richtig

Während Agatha und Olivia beim Kauf der Pille Danach schief angeschaut wurden, hatte die 32-jährige Natalie mehr Glück. Nach einem One-Night-Stand hatte sie Angst, dass das Kondom womöglich geplatzt sei, und ging zur Apotheke, um sich die Notfallverhütung zu besorgen. “Das Beratungsgespräch war sehr unspektakulär. Natürlich ist die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft nicht mit einem Schnupfen vergleichbar, aber die Apothekerin war kompetent, diskret und auch nicht übergriffig.”